Angekommen! XS-3

Angekommen!

Der Verein Miteinander möchte zusammen mit dem Fotografen André Straub, Mitbegründer der Heimatlichter GmbH, Geschichten und Gesichter der Migration in der VG Freinsheim zeigen.
Silke Stevermüer und Andrea Scheuermann sind im Vorstand des Vereins „Miteinander in der VG Freinsheim e.V.“ Seit 10 Jahren unterstützt der Verein Menschen, die aus vielen verschiedenen Ländern in unsere VG gekommen sind. Sie helfen, den Alltag zu meistern, Deutsch zu lernen, Bürokratie und Arbeit zu bewältigen, das soziale Miteinander zu verstehen und Teil unserer Gemeinschaft zu werden.

Wir möchten mit diesem Projekt Menschen zeigen, die in unsere Stadt gekommen und inzwischen Teil unseres täglichen Lebens geworden sind. Sie sind hier im wahrsten Sinne des Wortes ‚Angekommen‘. Sie leben, lieben, arbeiten mit uns. Die meisten sind gekommen, um zu bleiben, um Teil unserer Gesellschaft zu werden. Sie gehören heute dazu in Firmen, Schulen, Sportvereinen. Sie wollen wie wir in Freiheit und Demokratie leben, Familien gründen, Wohlstand erarbeiten, neue Freunde finden.

Wir wollen Gesichter zeigen und kleine Geschichten erzählen. Geschichten von Angst, von großen Herausforderungen und ungeheuren Anstrengungen. Geschichten vom Lernen und Wachsen und Ankommen. Die Gesichter erzählen schon allein: Von Heimat, Herkunft, Freude und traurigen Erinnerungen. 

Kleine Geschichten vom Ankommen.

Ich bin … Hussam H.

Ich komme aus Damaskus, Syrien und bin 37 Jahre alt. Im Oktober 2015 kam ich nach Deutschland und ziemlich schnell nach Freinsheim. Zunächst war ich ohne meine Familie hier, was sehr schwierig für mich war. Aber ich wollte erst ein Leben für uns aufbauen, bevor ich meine Frau und unseren kleinen Sohn Wissam nachhole. Ich spreche Arabisch und Englisch und habe für meinen Berufsanerkennung Deutsch bis zum Niveau C1 gelernt.

In Damaskus hatte ich an der Universität 5 Jahre lang Pharmazie studiert und das 2011 abgeschlossen. Danach habe ich dort auch gearbeitet. Hier in Deutschland habe ich erst Deutsch gelernt und dann mein Pharmazie-Studium anerkennen lassen. Dafür musste ich eine Fachsprachprüfung und eine Kenntnisprüfung bestehen. Im März 2018 wurde ich in Deutschland approbierter Apotheker! Seit diesem Zeitpunkt arbeite ich als Filialleiter in der Ratsapotheke in Weisenheim am Berg.

Am schwierigsten für mich war am Anfang die Bürokratie in Deutschland und natürlich haben meine Frau und unser Sohn mir unglaublich gefehlt. Auch heute noch ist es schwer, dass meine Eltern und meine restliche Familie so weit weg sind.

Besonders schätze ich an Deutschland die neuen Freunde, die ich hier getroffen habe, die Erfahrungen, die ich sammeln konnte – und Freinsheim, meine neue „Schöne Stadt“!❤️

Neben meinen Eltern vermisse die zauberhafteste Stadt auf der Welt: Damaskus und die Spaziergänge durch ihre Altstadt 💚. Man nannte sie „Damaskus, die Schöne“‘, wegen ihrer reichen Geschichte und kulturellen Bedeutung. Sie ist eine der ältesten Städte der Welt und es gab unglaublich viele wunderschöne und bedeutenden Bauwerke. Leider hat der schreckliche Bürgerkrieg auch das UNESCO Weltkulturerbe Altstadt Damaskus nicht verschont – nichts ist dort mehr, wie es einmal war.

Ich bin … Hanin A.

aus Syrien und 37 Jahre alt. Im Mai 2018 konnte ich endlich mit unserem Sohn Wissam zusammen zu meinem Mann nach Freinsheim kommen. Ich spreche Arabisch und Deutsch. An der Universität in Damaskus hatte ich 5 Jahre lang Pharmazie studiert. Dort habe ich auch meinen Mann kennen gelernt. Wir haben beide 2011 unseren Abschluss dort gemacht.

Wie er habe ich hier erst mal Deutsch bis zum Niveau C1 gelernt, um dann mein Pharmazie-Studium anerkennen zu lassen. Ich habe die Fachsprachprüfung und die Kenntnisprüfung im August 2022 bestanden und wurde so auch in Deutschland approbierte Apothekerin. Seit der Anerkennung arbeite ich als Apothekerin in der Einhorn Apotheke in Frankenthal.
In den ersten Monaten war die Sprachbarriere das Schwierigste, aber ich habe schnell gelernt. In letzter Zeit habe ich das Gefühl, dass wir in Deutschland nicht willkommen sind! Das macht das Leben heute schwierig!

Mir gefällt hier, dass Deutschland ein Rechtsstaat ist und das Gesetz über allem steht. Vermissen tue ich natürlich meine Familie und vor allem die großen Familientreffen!

Ich bin …. Wissam H.

und komme aus Syrien. Ich bin 12 Jahre alt und bin im Mai 2018 nach Deutschland gekommen, da war ich 4 Jahre alt. Ich spreche Deutsch und Arabisch und in der Schule lerne auch Englisch und Französisch. Zuerst war ich hier im Haus für Kinder und dann in der Grundschule in Freinsheim. Jetzt gehe ich in der 6. Klasse auf dem Werner-Heisenberg-Gymnasium in Bad Dürkheim.

Wir sind … die Familie von Walid und Alia

44 und 37 Jahre alt und kommen aus Damaskus, Syrien.

Wir sind seit 14 Jahren verheiratet. Alia war in der Heimat Grundschullehrerin und Walid hatte ein kleines Spielzeuggeschäft. Unsere Söhne wurden in Syrien geboren, Alaa 2012 und Mohamed 2014 .

2015 ist Walid dann zuerst allein von Syrien nach Deutschland geflohen. Alia, die beiden Kinder und ihr Schwager Ali sind ihm Anfang Januar 2016 gefolgt. Walid hatte Angst, dass die Flucht mit Kindern zu gefährlich wäre, aber Alia ist dann los, weil es nicht mehr ging.

Über das Camp Birkenfeld sind wir erst nach Weisenheim am Berg gekommen und dann haben wir eine Wohnung in Freinsheim gefunden. Walid hat zuerst 1 Jahr im Dönerladen in Freinsheim gearbeitet. Danach hat er als Verkäufer in einem Gemüsegroßhandel hier angefangen, wo er noch immer arbeitet. Die ganze Familie spricht Arabisch und Deutsch, die Kinder aber nicht sicher und fließend. Arabisch ist auch eine sehr schwierige Sprache.

2017 kam Sara auf die Welt, 2021 Adam. Alle größeren Kinder besuchen die Schule, Alaa die IGS in Deidesheim, Mohamed das WHG in DÜW, Sara ist in der Grundschule in Freinsheim, Adam im Kindergarten An der Bach. Alle Kinder sind regelmäßig im Haus der Jugend, Alaa spielt hier im Fußballverein, Sara möchte mit ihrer Freundin in den Handballverein.

Das Schwierigste für alle war am Anfang die Sprache. Heute kommen alle gut klar. Nur die Bürokratie und Papierfülle sind manchmal noch schwierig, aber sie haben sich daran gewöhnt. Die gute Gesundheitsversorgung, die Kindergärten und Schulen in Deutschland sind so gut, wie wir das in keinem anderen Land gesehen haben. Wir vermissen nichts hier, uns geht es gut. Natürlich denken wir manchmal an die Stadt, in der wir gewohnt haben, die Straßen und Geschäfte. Aber heute fühlen wir uns hier in Freinsheim zu Hause. Die Kinder und wir haben hier unsere neue Heimat.  Die Kinder haben hier ihre Freunde und Schule. Wir hoffen, dass die Kinder hier eine gute Ausbildung machen oder studieren können.

Wenn Adam größer ist, dann möchte Alia eine Ausbildung als Erzieherin machen. Alia gefällt die Gleichberechtigung der Frauen hier sehr und die Wahlmöglichkeiten: Studieren, Ausbildung und ein gleichberechtigtes Leben führen. Alia freut sich, dass Sara diese Möglichkeiten hat.

Ich bin …. Ali A., 35 Jahre alt und aus Syrien.

2016 bin ich mit meiner Schwägerin Alia und ihren beiden Söhnen meinem Bruder Walid nach Deutschland gefolgt.

Ich spreche Arabisch und Deutsch. In der Heimat war ich Sportlehrer, hier habe ich Deutschkurse bis zum Niveau B 2 besucht. Seit 2020 arbeite ich als Zusteller bei Post und DHL und ich liebe meinen Beruf. Ich treffe gerne Menschen und bin (fast) immer gut gelaunt.

Die Sprache war am Anfang wirklich sehr schwierig. Ich arbeite immer noch daran, meine Sprache zu verbessern. Heute habe ich die gleichen Schwierigkeiten, wie andere Deutsche: einen passenden Job und eine passende Wohnung zu finden, ist nicht einfach.

Mir gefällt an Deutschland am meisten die Sicherheit, die Möglichkeiten und dass ich mich hier gut weiterentwickeln kann. Ich vermisse meine große Familie und unsere Familienfeste. Aber inzwischen habe ich neue deutsche Freunde im Fitnessstudio und bei der Arbeit. Kürzlich bin ich nach Erpolzheim gezogen und es gefällt mir dort sehr gut. Es ist ein kleines und ruhiges Dorf und die Menschen sind sehr freundlich.

Ich bin … Mohammad A.

34 Jahre alt und komme ursprünglich aus Homs in Syrien. Im September 2015 bin ich nach Deutschland gekommen. Meine Muttersprache ist Arabisch, außerdem spreche ich Deutsch und Englisch. In Syrien hatte ich begonnen, englische Literatur zu studieren, allerdings musste ich das Studium wegen des Krieges abbrechen.

Nach den Sprachkursen habe ich in Deutschland eine Ausbildung zum Mediengestalter Bild und Ton gemacht und anschließend ein Volontariat bei der Rheinpfalz absolviert. Seit zweieinhalb Jahren arbeite ich dort, zunächst als freier Mitarbeiter, dann als Volontär und seit Oktober 2025 als Redakteur in der Lokalredaktion in Bad Dürkheim.

Die erste Zeit in Deutschland war nicht einfach. Besonders schwer war es, soziale Kontakte aufzubauen und mit Behörden und ihrer Sprache zurechtzukommen. Große Unterstützung habe ich dabei vom Verein Miteinander erhalten, der gerade in dieser Zeit gegründet wurde und uns sehr geholfen hat, die bürokratischen Hürden zu überwinden.

Deutschland ist für mich inzwischen eine zweite Heimat geworden. Ich bin froh, dass ich hier in der Pfalz gelandet bin. Ich habe fast nur gute Erfahrungen gemacht und viele Menschen kennengelernt, die mich unterstützt und begleitet haben. Einige davon sind zu engen Freunden geworden. Wenn ich heutzutage in Deutschland unterwegs bin und gefragt werde, woher ich komme, antworte ich oft mit Mannheim oder der Pfalz. Diese zehn Jahre haben mich geprägt. Wenn das Gespräch weitergeht, erzähle ich natürlich auch, dass ich ursprünglich aus Syrien komme. Das möchte ich nicht verstecken, denn Syrien wird immer meine erste Heimat bleiben.

In meiner neuen Heimat schätze ich besonders die Menschen, die ich hier kennenlernen durfte, und die vielen Möglichkeiten, die dieses Land bietet. Aus Syrien vermisse ich vor allem meine Familie, das Wetter und das Mittelmeer. Rassismus habe ich persönlich in all den Jahren nicht erlebt oder zumindest nicht bewusst wahrgenommen.

Ich bin … Mahdi. R.

42 und im September 2022 aus dem Iran nach Deutschland gekommen. Ich spreche Persisch, Englisch und Deutsch.

Im Iran hatte ich Abitur gemacht und danach ein Bachelor- und Masterstudium im Bereich Management. In Deutschland habe ich die Integrationskurse bis zum Niveau B2 besucht, um Deutsch als Fremdsprache zu lernen. Seit Mai mache ich jetzt eine sechsmonatige Fortbildung als Personalsachbearbeiter. Jetzt suche ich dringend eine Stelle im Personalwesen oder in der Sachbearbeitung in einem Büro. Die Fortbildung ist fast abgeschlossen und ich möchte weiter lernen und an meine Erfahrungen aus der Heimat anknüpfen.

Deutschlernen war am Anfang das Schwierigste! Jetzt ist es schwer für mich, meine über 16-jährige Berufserfahrung gezielt auf die Anforderungen des deutschen Arbeitsmarktes auszurichten. Die Jobsuche ist herausfordernd.

Der deutsches Rechtsstaat gibt mir Halt und Sicherheit und neue Freunde mit anderen Kulturen geben mir ein gutes Gefühl von Zugehörigkeit und Lebensfreude.

Am meisten vermisse ich meine Eltern. Und ich hoffe, sie noch einmal treffen und umarmen zu können.

Ich bin …Hamideh P.

37 und im Mai 2024 mit unseren Kindern aus dem Iran zu meinem Mann nach Deutschland gekommen. Ich spreche Persisch und lerne fleißig Deutsch.

Im Iran hatte ich das Abitur gemacht und dann geheiratet. Im Moment besuche ich hier die Sprachschule und wenn mein Deutsch gut genug ist, möchte ich gerne eine Ausbildung als Kinder-Erzieherin machen.

Deutschlernen ist das Schwierigste! Und an das kalte Wetter in Deutschland muss ich mich auch noch gewöhnen. Besonders schätze ich die wunderschöne Umwelt in unmittelbarer Nähe zu meiner neuen Heimat. Ebenso gefällt mir das friedliche und respektvolle Zusammenleben mit Menschen unterschiedlicher Herkunft, das frei von religiösen Konflikten ist.

Am meisten vermisse ich meine Eltern und Freunde, aber auch die Jahreszeiten in meinem Heimatland.

Ich bin … Reyhaneh Zahra R. 

11 Jahre alt und im Mai 2024 mit meiner Mutter und meinem Bruder nach Deutschland zu meinem Vater gereist. Ich spreche Persisch und lerne Deutsch.

In meinem Heimatland habe ich die Grundschule bis zur 4. Klasse besucht und hier gehe ich jetzt in die 6. Klasse des Leininger-Gymnasiums in Grünstadt. Wenn ich gut in der Schule bleibe, möchte mal hier studieren.

Im Moment finde ich, dass Deutsch eine sehr schwierige Sprache ist. Die schönen alten Städte hier in der Umgebung und die wunderschönen Natur hier gefallen mir sehr gut. Und natürlich auch meine neuen ausländischen Freunde.

Am meisten vermisse ich meine Oma & Opa und meine Freunde dort.

Ich bin .. Mahdiar R.

9 Jahre alt und im Mai letztes mit meiner Mutter und meiner Schwester aus dem Iran gekommen. Ich spreche Persisch und lerne Deutsch.

Ich habe in meinem Heimatland die Grundschule bis zur 2. Klasse besucht und jetzt bin ich in der 4. Klasse der Grundschule Kallstadt.

Es ist schwer, hier neue Freunde zu finden und Deutsch zu lernen. Am besten gefällt mir, dass ich hier in Freinsheim im Verein Fußball spielen kann. Und am meisten vermisse ich meine Oma & Opa und meine Freunde.

Ich bin .. Nuku A.

aus Albanien. Ich bin 32 Jahre alt, neugierig genug für Neues und mit etwas Lebenserfahrung im Gepäck. Ich bin vor fünf Jahren nach Deutschland gekommen und fühle mich seitdem Schritt für Schritt mehr zuhause.

Ich wollte Neues entdecken, mich weiterentwickeln und mir selbst eine Herausforderung geben, vor allem, weil mir zu Hause vieles sehr bequem gemacht wurde. Ich spreche Albanisch als Muttersprache, dazu Englisch und Italienisch auf gutem Niveau. Spanisch verstehe ich sehr gut, auch wenn das Sprechen noch etwas Übung braucht. Türkisch kenne ich in Ansätzen und es steht auf meiner Wunschliste, es richtig zu lernen. Und natürlich spreche ich inzwischen auch im Alltag Deutsch.

Ich habe die Grundschule bis zur 8. Klasse besucht, danach bin ich ins Gymnasium gewechselt. Anschließend habe ich einen Bachelor in Gesundheits- und Krankenpflege und später einen Master in Gesundheitspsychologie abgeschlossen.

Ich arbeite seit fünf Jahren als Krankenschwester in einem Altenheim, ein Beruf, der mich täglich fordert, aber auch sehr erfüllt.

Ich kam genau zu Beginn der Corona Zeit nach Deutschland, eine Phase, die für mich wohl die größte Herausforderung war. Dazu kamen die Sprache, die Bürokratie, das Alleinsein und der Einstieg in die Arbeit. Zum Glück habe ich in dieser Zeit viel Unterstützung von meinem Arbeitgeber und meinen Kolleginnen und Kollegen bekommen.

Die Sprache ist heute kein großes Problem mehr, aber sie bleibt eine Herausforderung. Am schwierigsten ist jedoch die Entfernung zu meiner Familie und meinen Freunden. Zum Glück habe ich hier viele wunderbare Menschen kennengelernt, die mit der Zeit fast wie eine zweite Familie für mich geworden sind.

Am meisten schätze ich hier die Selbstständigkeit und die vielen Möglichkeiten, die sich mir eröffnet haben.

Am meisten vermisse ich meine Familie und Freunde. Und manchmal fehlt mir auch die Möglichkeit, mich so auszudrücken wie in meiner Muttersprache, dort gelingt vieles einfach natürlicher. Und natürlich fehlt mir auch die Sonne.

Ich bin .. Said K.

25 Jahre alt und 2015 als unbegleiteter Jugendlicher aus Jalalabad (Afghanistan) nach Deutschland gekommen.  Ich spreche 5 Sprachen: Pashto als Muttersprache, Deutsch, Englisch, Dari, Hindi und Urdu.

In meiner Heimat habe ich das Gymnasium besucht. In Deutschland war ich zuerst auf der Realschule. Danach konnte ich auf dasStaatliche Aufbaugymnasium in Alzey wechseln, wo ich mein Fachabitur gemacht habe. Während dieser Zeit habe ich ein einjähriges Praktikum beim Modehaus Jost in Grünstadt absolviert, um mein Fachabitur vollständig zu erlangen. Das hat mir viel Spaß gemacht. Danach habe ich eine Ausbildung als E-Commerce-Kaufmann abgeschlossen. Zurzeit suche ich meine erste Arbeitsstelle nach der Ausbildung. Wenn Sie etwas wissen, sagen Sie das gerne dem Verein Miteinander 😉.

In den ersten Jahren war alles sehr schwer: Neue Kultur, neue Sprache, andere Gesetze, Freunde finden und mit allemzurechtzukommen war wirklich nicht leicht – besonders, das alles mit 17 Jahren allein zu schaffen. Zurzeit komme ich in Deutschland sehr gut zurecht. Ich glaube, die Schwierigkeiten, die ich aktuell habe, sind ähnlich wie die, die auch viele Deutsche haben. Ich sehe sie als Teil meines Lebens und versuche, gut damit umzugehen.

In Deutschland gefällt mir besonders die Freiheit, die ich in meiner Heimat nicht hatte. Aus meiner alten Heimat vermisse ich meine Familie. Zum Glück habe ich Silke St. vom Verein Miteinander in Freinsheim kennengelernt. Sie hat mir bei jedem Schritt geholfen, mein Leben in den Griff zu bekommen und mich ständig weiterzubilden und unterstützt mich noch heute. Eine solche Unterstützung war dasErste, was ich mir hier gewünscht hatte. Zum Glück hat mir Freinsheim das ermöglicht. Dafür bin ich wirklich dankbar!

Ich bin … Mohsen A.

26 Jahre alt und kam 2015 als unbegleiteter minderjähriger Flüchtling aus Syrien nach Deutschland. Ich spreche Arabisch und Deutsch.

Zuerst war ich im Sprachkurs der Berufsschule in Bad Dürkheim und konnte danach auf dem Leininger Gymnasium in Grünstadt meinen Abschluss Sekundarstufe 1 machen. 2018 habe ich mit der Ausbildung zum Elektriker begonnen und die Prüfung bestanden. Danach habe ich den Betrieb gewechselt und bin noch heute in diesem Unternehmen in Mannheim als Servicetechniker.

Inzwischen bin ich verheiratet und habe einen kleinen Sohn. Ich bin stolz darauf, dass ich noch nie arbeitslos war, einen guten Beruf habe und für meine Familie selbst sorgen kann.

Seit 2021 bin ich deutscher Staatsbürger. Das macht mich einerseits stolz, andererseits merke ich immer wieder – auch bei Behörden – dass ich als Bürger 2ter Klasse und immer noch als Ausländer angesehen werde.  Das tut mir sehr weh, denn ich versuche immer, mich meiner neuen Staatsangehörig würdig zu erweisen. Auch wenn Syrien meine erste Heimat ist, so habe ich mit Deutschland eine zweite Heimat dazu gewonnen.

Das ich in Deutschland einen so guten Weg machen konnte, verdanke ich „meiner“ deutschen Familie, die mich gleich zu Beginn aufgenommen und wie einen weiteren Sohn behandelt hat. Sie haben mich unterstützt, mit mir gelernt und Hausaufgaben gemacht und mir durch den Behördendschungel geholfen. Sie haben mich Teil ihrer Familie sein lassen. So bin ich wie in Syrien in einer großen Familie mit 4 Geschwistern aufgewachsen.

Meine deutschen Familie kann ich nicht genug danken und ich werde ihnen nie vergelten können, was sie für mich getan haben. Durch sie kann ich heute sagen: „Ich habe es geschafft!“

Ich bin … Iris K

64 Jahre alt und lebe seit 1980 in Freinsheim. Mein Mann ist Freinsheimer und da war klar, dass wir uns in Freinsheim eine Wohnung suchen.

Als 2015 die vielen Flüchtlinge nach Deutschland kamen, habe ich immer gesagt: wenn jede*r Deutsche ein*n an die Hand nehmen würde, gäbe es keine Probleme und man müsse sich keine Sorgen machen. Da ich schon immer getan habe, was ich sage, hat unsere Familie im Sommer 2015 einen unbegleiteten Jugendlichen aufgenommen, um ihn zu unterstützen. Wir kannten ihn nicht, wussten nur, dass eine Pflegefamilie für Mohsen gesucht wird.

Die größten Herausforderungen waren natürlich die Sprache und das morgendliche Aufstehen. Im ersten Jahr hatte Mohsen viel Heimweh. Ansonsten war er wie unsere Kinder bzw. Jugendlichen: ein junger Mann mit Träumen und Flausen im Kopf, den man gut bis zum Erwachsensein begleiten konnte.

Auch heute – mit einer eigenen Familie – gehört Mohsen zu unserer Familie! Er ist bei allen Familienfesten und Feiertagen dabei und auch sonst reißt der Kontakt nie ab. Wie man sieht, habe ich Recht behalten: wenn jede*r sich um eine*n kümmert, gelingt Integration wunderbar!

Ich bin … Omid E.

33 Jahre alt, aus Afghanistan und seit September 2015 in Deutschland.

In meiner Heimat hatte ich früh verschiedene Jobs. Nah dem Abi arbeitete ich gleichzeitig als Manager in einer ausländischen Firma und machte meine Ausbildung zum Fitnesstrainer. Später eröffnete ich mein eigenes Fitnessstudio. Während der Schulzeit lernte ich durch meinen Vater außerdem die Schneiderei. Zusätzlich sammelte ich ab meinem 14. Lebensjahr erste Erfahrungen in der Foto- und Videografie, weil zwei meiner Onkel Fotografen waren und ich sie zu Hochzeiten begleiten durfte.

In Deutschland lernte ich über den Verein „Miteinander“ viele Menschen aus Freinsheim und Bobenheim am Berg kennen und begann dort Deutsch zu lernen. Rund ein Jahr lang konnte ich selbst anderen Geflüchteten helfen, vor allem bei Fahrradreparaturen.

Die ersten Jahre waren sehr schwierig. Ich durfte – wie alle Afghanen am Anfang – zunächst keine Sprachkurse besuchen: Deutsch habe ich bei ehrenamtlichen Helfern gelernt. Mit Unterstützung von Frau Briese und Frau Grundmann fand ich schließlich einen Ausbildungsplatz als Raumausstatter. 2019 schloss ich die Ausbildung erfolgreich ab und wurde übernommen. Während der Ausbildung musste ich parallel B1 und B2 machen. Das war extrem anstrengend: Ich stand oft um 4:30 Uhr auf, kam erst gegen 23:00 Uhr zurück und lebte damals in einer kleinen Gemeinschaftswohnung mit sechs Personen. Es war laut, eng und fast unmöglich, in Ruhe zu lernen. Trotz all dieser Umstände habe ich es geschafft. Gleichzeitig zog sich mein Aufenthaltsstatus über fast fünf Jahre hin, und ich durfte lange keinen Führerschein machen. Nach vielen Behördenterminen bekam ich schließlich die Erlaubnis, weil das für meinen Beruf unerlässlich war.

Vor vier Jahren bekam ich die Niederlassungserlaubnis und seit einem Jahr die deutsche Staatsangehörigkeit. Neben meinem festen Job als Raumausstatter baue ich seit drei Jahren meine Selbstständigkeit als Fotograf und Videograf auf. Seit zwei Jahren bin ich als Kleinunternehmer angemeldet und investiere viel Zeit in mein Unternehmen. Die kulturellen Unterschiede zwischen Afghanistan und Deutschland waren eine große Herausforderung, aber ich habe nie aufgehört, dranzubleiben. Mein Ziel ist es, in den nächsten Jahren vollständig selbstständig zu arbeiten.

In meiner Anfangszeit in Deutschland spielte ich in einer Fußballmannschaft in Weisenheim am Berg. Wir trainierten viel und nahmen an einigen Turnieren teil. Einmal konnten wir sogar ein Turnier gewinnen. Heute fehlt mir die Zeit für Fußball, aber ich gehe regelmäßig ins Fitnessstudio und reise sehr gerne. In den letzten Jahren war ich viel in Deutschland und Europa unterwegs.

Die letzten zehn Jahre waren voller Herausforderungen, aber auch voller Fortschritte. Ich habe gelernt, nicht aufzugeben – und passend dazu bedeutet mein Name „Hoffnung“.

Ich bin .. Farhad N.

37 Jahre alt und im August 2015 nach Deutschland gekommen. Nachdem ich einen Monat in einem Camp verbracht hatte, wurde ich zusammen mit ein paar anderen Leuten in ein kleines Dorf namens Bobenheim am Berg verlegt. Zuerst wirkte das Dorf so ruhig, dass wir uns fragten, was wir hier überhaupt tun sollten. Es sah sehr langweilig aus.

Aber nur wenige Stunden später bemerkte ich, dass viele unserer Nachbarn zu uns kamen und uns herzlich willkommen hießen. Es war eine sehr wertvolle Zeit. Sie kamen fast jeden Tag, um uns zu helfen und uns Deutsch beizubringen, und wir spielten Fußball mit den jungen Jungs. Manchmal besuchte ich unsere älteren Nachbarn. Sie erzählten uns von der alten deutschen Kultur und viele interessanten Geschichten.

Bald wurden wir wie eine Familie. Besonders Frau und Herr Briese halfen uns mit allem, was sie konnten. Ich schätze jede Unterstützung und Liebe, die wir von ihnen erhalten haben, sehr. Heute bin ich deutscher Staatsbürger und weiß, wie man anderen hilft, dank all der Erfahrungen, die ich dort gemacht habe.

Mit der Familienzusammenführung helfe konnte ich im Jahr 2022 meine Frau aus unserem Heimatland nach Deutschland bringen. Zurzeit haben wir einen Sohn, Kanaan, der 2 Jahre und 4 Monate alt ist. Er besucht eine Tagesmutter. Ich danke Gott für meine wunderbare Familie.

Ich hatte in der Heimat BWL studiert und konnte meinen Bachelor inzwischen hier anerkennen lassen, nachdem ich Sprachkurse bis B2 besucht habe. Ich möchte meinen Master machen. Seit 2019 arbeite ich in der Logistik bei Amazon, um mich und meine Familie zu ernähren. Deutsch finde ich immer noch ein bisschen schwierig, auch wenn ich ziemlich flüssig spreche. Es ist nicht leicht, so weit von meiner großen Familie zu leben. Ich schätze an Deutschland besonders die Sicherheit, die die Gesetze geben und die Freundlichkeit der meisten Menschen. Außerdem die guten Möglichkeiten für Bildung und persönliche Weiterentwicklung.

Meine Frau, Rohafza N. ist ja noch nicht so lange hier. Sie besucht derzeit einen Sprachkurs und möchte Hebamme werden. Nachdem sie ihren Sprachkurs abgeschlossen hat, werden wir versuchen, für sie eine Ausbildung zu finden.

Für unseren Sohn hoffen wir, dass er Arzt wird. Als ich ein Kind war, wünschte sich mein Vater, dass ich Arzt werde und Menschen helfen kann, aber leider konnte ich aufgrund der Hindernisse in unserem Heimatland seinen Wunsch nicht erfüllen. Wir hoffen, dass Kanaan Arzt wird und anderen Menschen helfen kann.

Ich bin … Ali S.

36 und Jahre alt und bin 2015 aus Afghanistan nach Deutschland gekommen: Ich spreche Dari und Deutsch.

In meiner Heimat habe ich bis zur 7. Klasse eine Schule besucht und keine Ausbildung gemacht. Ich habe in einer Auto- und Motorradwerkstatt gearbeitet und hatte immer Freude an technischen Dingen. In Deutschland arbeite ich schon seit 9 Jahren in der gleichen Firma; ich baue Lagersysteme (Hochregale) auf und warte sie. Dafür bin ich in ganz Europa unterwegs.

Die Sprache war für mich am Anfang das Schwierigste, heute finde ich vor allem die deutsche Bürokratie schwierig, und Briefe und E-Mails von Ämtern sind oft zu kompliziert für mich.

An meiner neuen Heimat gefällt mir besonders die Pünktlichkeit und die Meinungsfreiheit, aus meiner alten Heimat vermisse ich meine Familie.

Ich bin … Helia S.

33 Jahre alt und 2015 mit meinem Mann und unserem 4 jährigen Sohn aus Afghanistan gekommen. Ich spreche Dari/ Persisch und Deutsch.

In Teheran im Iran habe ich ein Gymnasium besucht und Abitur gemacht. Hier in Deutschland arbeite ich als Hausfrau. Eine Ausbildung habe ich bisher nicht gemacht. aber wenn die Kinder alt genug sind, würde ich gern eine machen.

Das Schwierigste war in der ersten Zeit in Deutschland die Sprache und trotz Deutschkursen und B1 finde ich Deutsch immer noch schwer.

Hier gefällt mir die Freiheit am besten und aus meiner Heimat vermisse ich am meisten meine Familie.

Ich bin … Arman S.

und 14 Jahre alt. Ich bin 2015 mit meinen Eltern nach Deutschland gekommen. Da war ich 4 Jahre alt.

Ich spreche Deutsch, Dari und Englisch. Dari, die Sprache meiner Eltern, ist manchmal schwierig für mich, da fehlen mir manche Wörter.

In Freinsheim bin ich in den Kindergarten und in die Grundschule gegangen. Danach war ich in Weisenheim am Berg in der Realschule plus und seit der 7. Klasse bin ich in der Gesamtschule in Grünstadt. Es sieht so aus, dass ich auch in die Oberstufe gehen und Abitur machen kann.

Am Anfang war die Kommunikation mit anderen das Schwierigste für mich. In meiner neuen Heimat Deutschland gefällt mir mein ganzes Leben, Fußball, Freunde, alles.

Ich vermisse nichts an meiner alten Heimat, denn daran habe ich gar keine Erinnerungen.

Ich bin … Helen S.

und 8 Jahre alt. Ich bin hier in Deutschland geboren. Ich spreche Deutsch und Dari. Für mich ist Deutschland meine Heimat, denn ich war noch nie in Afghanistan, nur einmal mit meiner Mutter und meinem Bruder im Iran, wo meine Großeltern und Tanten und Onkel wohnen.

Wir sind vor ein paar Jahren von Freinsheim nach Grünstadt gezogen. In Freinsheim und in Grünstadt war ich im Kindergarten; jetzt gehe ich dort in die Grundschule.

Ich weiß nichts Schwieriges in Deutschland und ich vermisse nichts an Afghanistan.

Ich bin … Marion J.-H.

73, aus Duisburg und lebe schon fast 40 Jahre in Freinsheim. Bis zu meiner Pensionierung was Lehrerin für Englisch und Gesellschaftslehre an einer Gesamtschule. Ich war gleich ab 2015 dabei, als der Verein Miteinander sich gegründet und Paten gesucht hat. Ich habe die Aufgabe, jungen Geflüchteten bei der Integration in Deutschland zu helfen, schon immer wichtig gefunden.

Anfang 2016 habe ich zunächst Ali S. kennengelernt. Zu dem Zeitpunkt habe ich etliche afghanische junge Männer, die als Geflüchtete nach Freinsheim gekommen sind, betreut. Einer davon, Javaid A., sprach sehr gut Englisch, nach einiger Zeit auch schon recht gut Deutsch, so dass er eine große Hilfe bei der Verständigung mit den Dari oder Pashto sprechenden Afghanen war.

Wenn Ali und seine Familie, damals nur seine Frau Helia und der Sohn Arman, Post bekamen, haben sie sich an Javaid gewandt, er hat mich gerufen und dann wurden Ali die Inhalte der Briefe über Englisch verständlich gemacht. Später ging es dann direkter, denn ich konnte die Schreiben in einfache deutsche Sprache bringen, so dass Ali den Inhalt verstehen konnte.

Nach und nach habe ich dann immer mehr Kontakt zur Familie gehabt, habe sie öfter besucht und ihnen bei vielen bürokratischen Anforderungen geholfen. Dazu gehörten auch Termine bei einem Anwalt, viele E-Mails und Anrufe bei der Ausländerbehörde, der Verbandsgemeinde Freinsheim, eine Fahrt zu einem Asylverfahren in Trier und vieles mehr.

Zum Glück gab es eine weitere Patin, Maria H., die über Jahre engen Kontakt zur Familie hatte; sie hat Helia und die Kinder zu Arztbesuchen begleitet und hatte auch Kontakt zum Kindergarten, den Arman anfangs besucht hat. Für mich wäre das zu viel gewesen, denn ich habe neben dieser Familie noch sechs weitere afghanische Flüchtlinge und einen Iraner betreut. Inzwischen sind es durch Wegzüge nur noch vier, von denen einer jetzt mit Frau und Kind in Frankenthal lebt, ein anderer wartet seit Jahren darauf, dass Frau und Kind aus Kabul zu ihm ziehen können.

Ali und Helia sprechen inzwischen so gut Deutsch, dass es keine Probleme mehr gibt. Zudem sind die beiden Kinder Arman und Helen, die beide hier zur Schule gehen, perfekt in Deutsch. Da Ali seit vielen Jahren arbeitet, beschränkt sich der bürokratische Aufwand, bei dem ich der Familie helfe, auf E-Mails an Behörden und gelegentlich an die Vermieterin. Den Alltag bestreitet die Familie problemlos allein. Die größten Herausforderungen, die mit viel Frust verbunden waren, hatten mit dem Kampf um den regulären Aufenthaltstitel zu tun. Nach zehn Jahren in Deutschland hat die Familie vor einem halben Jahr die Einbürgerung beantragt und ich hoffe, dass sie in Kürze Deutsche sein werden.

Seit Ali, Helia, Arman und Helen in Grünstadt und nicht mehr in Freinsheim wohnen, haben wir nicht mehr so viel direkten Kontakt, Ali schreibt mir aber weiterhin häufig Chat-Nachrichten oder E-Mails und nimmt auch Anteil am Leben meiner Familie. Die Besuche sind seltener geworden, dennoch haben wir weiterhin freundschaftlichen Kontakt und ich freue mich an den vielen Fortschritten in Bezug auf die Integration.

Ich bin … Reza Z.

27 und im Sommer 2015 zusammen mit meiner Mutter aus Afghanistan gekommen. Ich spreche Dari, Farsi und natürlich Deutsch.

In der Heimat hatte ich die Hauptschule besucht und in Bad Dürkheim kam ich dann in die 9te Klasse – Berufsvorbereitung – der Berufsschule. Danach habe ich die zehnte Klasse an der Berufsschule in Eisenberg gemacht und dort meinen Realschulabschluss erhalten. Ich habe eine Ausbildung als Maschinen- und Anlagenführer abgeschlossen und arbeite derzeit als Fachkraft in der Produktionsabteilung in meinem erlernten Beruf bei der Firma Gechem in Kleinkarlbach.

Am Anfang war die Sprache das Schwierigste für mich. Es war schwer, alles zu verstehen und sich mitzuteilen. Manchmal ist es immer noch schwierig, komplizierte Briefe oder Dokumente zu verstehen. Mir gefällt die Sicherheit, die Ordnung und die beruflichen Möglichkeiten in Deutschland. Auch die Natur und die Hilfsbereitschaft der Menschen gefallen mir sehr.

Ich wohne hier mit meiner Mutter, aber ich vermisse meine Frau. Vor 3 Jahren haben wir im Iran geheiratet und jetzt befinden uns im Verfahren zum Familiennachzug. Und meine Großeltern fehlen mir.

Ich bin … Halima Z.

50 Jahre alt und die Mutter von Reza. Mein Mann ist gestorben, als Reza erst 1 Jahr alt war und so sind wir gemeinsam geflohen.

In meiner Heimat hatte ich keine Gelegenheit, eine Schule zu besuchen. Ich war Hausfrau und Mutter und musste meinen Sohn allein großziehen. Hier in Deutschland habe ich bis zum Niveau A2 Deutsch gelernt, aber da ich nie in einer Schule war, fällt mir das alles unglaublich schwer. Außerdem habe ich schlimme Rückenprobleme und immer starke Schmerzen, besonders beim Sitzen. Das macht das Lernen auch nicht einfacher.

Ich bin froh, dass mein Sohn hier bei mir ist, denn ich bin auch bei Arztbesuchen auf seine Unterstützung und Übersetzung angewiesen. Mir gefällt, dass es hier sicher und ruhig ist. Die Menschen sind freundlich und es gibt gute medizinische Versorgung.

Aus meiner Heimat vermisse ich natürlich meine Familie, vor allem meine Eltern.

Weitere Informationen:

Miteinander Verein der VG Freinsheim e.V.:
www.hilfe-freinsheim.de

Fotografien:
André Straub

Texte & Projektteam:
Andrea Scheuermann & Silke Stevermüer