Im Gespräch mit – Iris Kaczmarczyk

„‏In der Kunstfotografie, die für mich ein tiefes Anliegen ist, suche ich emotionale Ausdrucksmöglichkeiten. Ich benutze reale Motive, um sie in abstrakte Fotobilder meiner inneren Sprache zu verwandeln.“ (Iris Kaczmarczyk)

Iris Kaczmarczyk ist nicht nur Fotografin, sondern auch Bildredakteurin, Grafikerin und Künstlerin – und auch ihre Themengebiete sind sehr vielfältig, mit Menschen, Business, Design, Food-Fotografie und Foto-Kunst. Als langjährige Mitbegründerin der „Wiesbadener Fototage“ schätzt sie den Austausch mit anderen Fotograf:innen. Auch zur Pfalz, insbesondere zu Freinsheim pflegt sie eine enge Verbundenheit.

Heimatlichter:Du arbeitest schon viele Jahre als Fotografin. Was reizt dich immer noch an deiner Arbeit besonders?

Iris Kaczmarczyk: Ich habe die Fotografie in einer Ausbildung gelernt und ich dachte danach, dass ich nie als Fotografin tätig sein werde. Ich hatte meinen Beruf einige Jahre „an den Nagel gehängt“. Dann bekam ich eine Chance, als Fotojournalistin für einen Frankfurter Verlag zu arbeiten. Da merkte ich dann doch, wie mir dieser Beruf gefällt, und stieg wieder voll ein. Bis heute kann ich diesen Beruf mit Freude ausüben.

Du fotografierst teilweise auch in schwarz/weiß. Wann entscheidest du, in dieser auch nicht immer einfachen Art zu fotografieren?

Das kommt auf das Thema an. Wenn ich künstlerisch arbeite, dann entscheide ich mich eher für s/w. Das mag wohl daran liegen, dass ich aus der analogen Fotografie komme und früher im s/w-Labor meine Filme und Bilder selbst entwickelt und vergrößert habe.

Bist du lieber im Studio unterwegs oder zieht es dich mehr nach „draußen“?

Beides, denke ich. Ich liebe das natürliche und vorhandene Licht und fotografiere daher z.B. Food und Porträts gerne mal draußen, aber auch mit professioneller Lichttechnik im Studio. Im Bereich Businessportrait fotografiere ich auch oft on Location.

Welche Rolle spielen die „Wiesbadener Fototage“ in deinem Arbeitsleben?

Ich war die Mitbegründerin und Organisatorin der „Wiesbadener Fototage“ ab 2001 bis 2013. Mich hat es gereizt, andere Fotografen auszustellen, zu kuratieren und jurieren. Das hat mir sehr viel Spaß gemacht. Vor allem der Austausch mit anderen Fotografen. 2019 wurden die Fototage an einen anderen Organisator weitergereicht. Ich freue mich, dass dieses tolle Festival weiter geht. Immerhin waren wir einer der ersten Fototage in Deutschland!

Du hast eine tiefe Verbundenheit nach Freinsheim, was zieht dich immer wieder in die Pfalz?

Der Wein! (*lacht*) Nein – Freinsheim ist ein wunderbarer Ort für Kunst und Kultur. Dieses kleine Städtchen hat ein großes Angebot an kulturellen Veranstaltungen, z.B. die „Literarische Lese“, die ich von Anfang an fotografisch begleitet habe, sowie eine Fotoausstellung während der Literarischen Lese, die ich 2018 zeigen konnte. Und Freundschaften, die sich in den letzten Jahren gefestigt haben. Ich fühle mich dort immer wie im Urlaub!

Was wird dein nächstes spannendes Projekt sein (wenn du es verraten darfst ☺)?

Da ich seit 2018 anerkannte Fotokünstlerin bin, organisiere ich auch in privaten Räumen Ausstellungen mit anderen Künstlern. Ende Oktober habe ich mein Atelier zu den „Tatorte-Kunst“ geöffnet und ich zeige eigene Bilder sowie die zwei weiterer Künstlerinnen. Zu dieser Ausstellung arbeite ich an einem Projekt, welches ich seit 2020 angefangen habe. Die Pandemie war es, die mich auf die Idee brachte, Motive aus der Natur einzuscannen. Ein Stipendium gab es auch in dieser Zeit.

Und natürlich darf die Frage nach dem Equipment nicht fehlen. Mit was fotografierst du am Liebsten?

Das hängt oft davon ab, was ich genau fotografieren möchte und was ich darstellen will. Ich habe schon wunderbare künstlerische Bilder mit dem Handy fotografiert. Aber z.B. die Bilder in Freinsheim, die in der Nacht entstanden sind, wurden mit einer professionellen Nikon D750 fotografiert. Food- und Reisefotografie fotografiere ich mit der Nikon D750 oder mit der Fuji X-E2. Portraits immer mit der Nikon und in der Kunst auch oft mit dem Handy oder sogar mit einem Scanner. Zum Glück stehen einem viele Techniken offen, aber im Bereich Business würde ich immer mit professioneller Kameratechnik und auch Lichttechnik fotografieren.

Herzlichen Dank, Iris, für das interessante Gespräch!

Vielen Dank.

Mehr über Iris Kaczmarczyk:

Website: www.fotografie-kaczmarczyk.de

Instagram: www.instagram.com/iris_lebensart/

Food Fotografie bei Instagram: www.instagram.com/tollefoodfotos/

Schreib uns was