Wie entsteht eine virtuelle 360° Grad Tour? Teil 1 – Eine Einführung

Virtuelle 360° Touren sind ein tolles Medium, um einen anderen Blickwinkel auf Regionen oder Ausstellungen zu bekommen. In dieser Magazin-Serie zeigen wir euch, wie man eine virtuelle Tour erstellt, was man dazu braucht, wie man vorgeht und am Ende ein vorzeigbares Ergebnis erzielt.

In diesem Artikel führen wir euch zuerst Schritt für Schritt durch den gesamten Prozess – von der Bildidee bis zur fertigen virtuellen Tour. In den folgenden Magazinartikeln werden wir dann jeden Schritt ausführlich erklären und hier dann auch verlinken.

Was ist überhaupt eine virtuelle Tour?
360° – Panoramatour – sphärisch – virtuell – VR – …

Zuerst einmal: Was ist überhaupt eine 360° Tour? Viele Begriffe ranken sich um dieses Thema. Wir gehen in diesem Leitartikel und auch in den folgenden Beiträgen ausführlich darauf ein.

Was eine virtuelle 360° Tour möchten wir euch anhand von drei Touren zeigen:

360° Pfalz Erleben Tour

Eine der schönsten Regionen Deutschlands macht Werbung für sich mit “Die Pfalz von oben”. Die ganze Pfalz wird dabei in einer einzigartigen virtuellen und visuellen 360° Tour erlebbar gemacht. Alle kleinen und großen Highlights dieser Region wurden nicht nur fotografisch in 360° festgehalten, sondern auch mit wertvollen Wander- und Radtouren, sowie medialen Inhalten angereichert. Die 360° Tour ist dabei mit ist mit Browser, Touchscreen oder VR-Brille erlebbar.

New York” – Christian Popkes

Auch nicht “reale” Ausstellungen gehören zu diesem Thema. Die virtuelle “New York State of Mind” des renommierten und passionierten New York Fotografen Christian Popken, zeigt dies eindrucksvoll. Mehrere virtuelle Räume, die es in echt nicht gibt, wurden einem New Yorker Loft nachempfunden. Die Ausstellung zeigt dabei Werke von Christian und wurden dabei ergänzt durch 360° Videos, so u.a. am Timesquare bei Nacht.

Raumschiff auf der PHOTOPIA

Das die Technik kaum Grenzen hat, haben wir versucht bei der PHOTOPIA 2023 umzusetzen. Ein Gewinnspiel hat dabei die Teilnehmer*innen aufgefordert, ihre besten und schönsten KI-generierten Bilder einzusenden. Die Gewinnerfotos wurden dann in einer von der KI-generiertem Raumkapsel “aufgehängt”. Dieses visuelle Erlebnis konnte man dabei nur mit einer VR-Brille genießen und hat bei allen Betrachtenden zu spannenden und hochinteressanten Reaktionen geführt.

Virtuelle 360° Grad Touren
Viele Blicke hinter die Kulissen anhand von echten und virtuellen Ausstellungen

Fotogipfel Oberstdorf

Das Beispiel zeigt die virtualisierten Ausstellungen vom Fotogipfel Oberstdorf. Diese wurden mit Drohne und Bodenkamera aufgenommen. Also echte Ausstellungen als VR-Tour, die man vor Ort auch sehen kann.

“Vulkanmenschen” – Ulla Lohmann

Diese Ausstellung ist in “real” nicht vorhanden. Mittels einer speziellen Software wurde dabei ein virtueller Raum geschaffen und mit Videos und Fotografien angereichert, um den Besucher durch ein Thema zu führen.

SCHRITT 1 – WELCHER ANSATZ?

Zuerst muss man sich also entscheiden, ob man sich in der echten (Beispiel links) oder virtuellen (Beispiel rechts) Welt bewegen möchte. Je nach Entscheidung ist auch der Ansatz für die Umsetzung unterschiedlich. In der echten Welt nutzt man die Kameratechnik mit Drohne oder eine digitale Kamera mit Stativ & Panoramakopf, um die Basis zur VR-Tour zu schaffen. In der virtuellen Variante benötigt es eine Software, wie z.B. Unreal Engine, um die Räume mit Ausleuchtung und den digitalen Exponenten zu erstellen.

In unserer Serie werden wir euch zeigen, wie beide Varianten umgesetzt werden können.

SCHRITT 2 – Bildidee und Aufnahmen mit Kameras

Bildidee = Tourkonzept

Um eine virtuelle Tour zu gestalten, sollte man sich am Anfang mit der konzeptionellen Bildidee auseinandersetzen. Man überlegt sich zuerst, welche Punkte man mit welchen Details in der virtuellen Tour darstellen möchte, damit diese am Ende zusammengefügt werden können. Wenn man z.B. eine Stadttour umsetzen möchte, wäre ein Startpunkt ein markanter Punkt in der Innenstadt. Dies ergänzt man dann mit weiteren bekannten Punkten der gesamten Stadt, z.B. Museen, Kirchen, besondere Gebäude. 
Möchte man z.B. eine Tour innerhalb eines Gebäudes umsetzen, dann könnte man als Startpunkt mit einer Außenaufnahme vom Gebäude starten und dann mit weiteren Aufnahmen der für die Tour notwendigen Räume fortfahren.

Erstellung der Aufnahmen als sphärisches Panorama

Um eine virtuelle Tour zu erstellen, benötigt es für jeden Teil der Tour ein sogenanntes sphärisches Panorama, oder auch Kugelpanorama genannt. Diese können u.a. mit einer Drohne oder einer Digitalkamera mit Stativ & Panoramakopf angefertigt werden.
Ein sphärisches Panorama besteht in der Regel aus 15 bis 25 Einzelfotos, welche das gesamte Umfeld um einen Punkt herum abbildet – vorstellbar wie eine Kugel.

Die Drohne, wie z.B. die hier dargestellte DJI Mavic, kann dabei alle Einzelaufnahmen automatisch anfertigen. Dazu ist die Drohne im Flug nur an die gewünschte Position zu bringen und dann die entsprechende Aufnahme zu starten.

Sind Bodenaufnahmen anzufertigen, eignet sich bzgl. der Aufnahmequalität ein Stativ in Kombination mit einem Panoramakopf und Digitalkamera. Hier dargestellt ist der Panoramakopf von Novoflex. Als Kamera empfehlen wir eine digitale Vollformatkamera mit einem Weitwinkelobjektiv. Wir setzen dabei u.a. eine Canon R5 mit einem 15-35mm Weitwinkelobjektiv ein.

SCHRITT 3 – Bildentwicklung

Sind dann die Bilder im “Kasten”, geht es an das Zusammensetzen der Einzelaufnahmen und dem nachfolgenden Colorgrading. Wir empfehlen dabei das Colorgrading erst nach dem Zusammensetzen der Fotos durchzuführen.

Wir verwenden zum Zusammenbau der Fotos in ein sphärisches Panorama das Tool PTGUI. Adobe Lightroom ist auch eine Option, aber erfahrungsgemäß arbeitet PTGUI sauberer und kommt auch mit schwierigen Übergängen von Einzelbildern besser zurecht.

Nach dem Zusammensetzen der Einzelbilder in das sphärische Panorama ist dieses zu exportieren. Das Colorgrading kann zwar auch in PTGUI durchgeführt werden, nur sind die Möglichkeit rudimentär und auch nachträgliche Bildkorrekturen wie Sensorflecken, Bildfehler, unerwünschte Elemente sind hier nicht korrigierbar.

Daher empfehlen wir für diesen Schritt Adobe Lightroom. Hierbei ist das sphärische Panorama in Lightroom zu importieren, das Colorgrading inkl. Korrekturen durchzuführen und das fertige Bild zu exportieren. Die Qualitätsstufe sollte dabei so hoch wie möglich sein.

SCHRITT 4 – Integration & Fertigstellung mit VR-EASY

Im letzten Schritt geht es nun mit VR-EASY weiter. Du benötigst diese Software zum Umsetzen der virtuellen Ausstellung/360° Tour. Wir Heimatlichter nutzen seit einiger Zeit die Cloud-Lösung von VR-EASY und sind auch Partner des sympatischen Unternehmens aus Norddeutschland. Das Tool ist einfach “easy” und bietet trotzdem viele Möglichkeiten. Die ideale Kombination um auch als NICHT-Webentwickler:in solch ein Projekt umzusetzen.

Wie dies im Detail erfolgt, wird im letzten Artikel unserer Magazinserie erklärt.

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