„Die Pfalz ist ein besonders schönes Urlaubsziel, ein unglaublich facettenreiches Fotomotiv und vor allem eine sehr lebendige, lebenswerte Region.“ (Julian Völk)
Julian Völk arbeitet für die Pfalz Touristik und hat nicht nur dadurch einen besonderen Bezug zur Natur, der Pfalz und auch der Fotografie.
Der Tourismusbereich ist ja ein spannendes und abwechslungsreiches Arbeitsumfeld. Wie bist du dazu gekommen?
Julian Völk: Tatsächlich bin ich auf ziemlich direktem Weg in den Tourismus gekommen und mittlerweile bereits zwölf Jahre mit der Branche verbunden. Nach dem Abi war ich erstmal planlos, habe dann aber recht schnell gemerkt, dass mich eine Tätigkeit, bei der ich mich viel mit Land & Leuten beschäftigen kann, die einen Bezug zum Entdecken und Draußensein hat und bei der auch Fremdsprachen gefragt sind, besonders anspricht.
Daraufhin habe ich (internationales) Tourismusmanagement im Bachelor und später dann im Master an der htw saar in Saarbrücken studiert. Das war eine erlebnis- und lehrreiche Zeit mit viel Praxisorientierung, Projektarbeit und Auslandsaufenthalten.
Im Anschluss habe ich eine Zeit lang bei einem Reiseveranstalter für individuellen Aktivurlaub im Marketing gearbeitet, bis mich das Fernweh gepackt hat und ich für ein halbes Jahr mit Rad & Zelt durch Europa unterwegs war. In den letzten Wochen dieser Reise wurde mir dann von einer Freundin die Stellenausschreibung als „Projektmanager Rad“ bei der Pfalz Touristik zugespielt. Und so kommt es, dass ich nun schon seit 2020 im Tourismus für meine Wahlheimat Pfalz arbeiten darf.
Was ist dein Hauptschwerpunkt deiner Arbeit?
Bei der Pfalz Touristik bin ich in erster Linie Projektmanager für den Radtourismus in der Region. Das bedeutet, das Thema Rad in der Region zu koordinieren und weiterzuentwickeln. Aufgaben sind unter anderem lokale Projekte zu beraten und zu begleiten, Neuerungen und Probleme zu kommunizieren und zu behandeln, Wissen auszutauschen und gemeinsam Qualitätsanforderungen zu entwickeln, umzusetzen und zu prüfen und letztlich natürlich auch Marketingmaßnahmen zentral zu steuern. Zudem betreue ich mit der „Radreiseregion Pfalz“ aktuell ein größeres eigenes Rad-Projekt der Pfalz Touristik in Kooperation mit den Kommunen, das ein regionsübergreifendes, attraktives und qualitatives Netz an Radrouten und radtouristischer Infrastruktur mit Wiedererkennungswert zum Ziel hat.
Darüber hinaus darf ich bei uns die Content-Produktionen betreuen. Da ich selbst sehr gerne fotografiere, ist das für mich immer eine ganz besonders schöne Arbeit und oft lerne ich dabei auch einiges dazu.
Zudem konnte ich an einem der größeren Projekte in den vergangenen zwei Jahren mitwirken: Der Uffbasse!-Kampagne. Hier werben wir für ein rücksichtsvolles Miteinander und einen verantwortungsbewussten Umgang mit der Natur beim draußen und aktiv sein. In diesem Rahmen haben wir gemeinsam mit Landesforsten RLP ein Wimmelbild entwickelt, das die Inhalte der Kampagne auf einladende, humorvolle Art darstellt und in Form einer Infotafel spätestens im Frühling diesen Jahres an zahlreichen Orten in der gesamten Pfalz zu sehen sein wird.
Du arbeitest ja auch viel mit Fotografen zusammen. Bist du daher viel im „Außendienst“ unterwegs?
Ja, mittlerweile bin ich mehrmals im Jahr mit der Planung und Betreuung von Foto- und Videoshootings (mit Models) beschäftigt. Damit wir am Shootingtag selbst die Zeit effizient nutzen können, ist es wichtig, vorab Locations zu scouten und vor Ort bereits einzuschätzen, ob hier die gewünschten Szenen und Motive „aufgebaut“ und eingefangen werden können. Je nach Thema muss man sich hierzu auch mal aufs Rad setzen oder die Wanderschuhe schnüren, um eine Route auf besonders aussichtsreiche Spots zu scannen. Bei Landschaftsshootings geht es außerdem zum Beispiel darum, den Sonnenverlauf am geplanten Tag zu skizzieren oder im persönlichen mit Partner:innen vor Ort, die beispielsweise ihren Betrieb als Location stellen, die Details abzustimmen.
Am Shootingtag selbst bin ich dann natürlich ebenso live und vor Ort dabei. Meist kümmere ich mich mit tatkräftiger Unterstützung der lokalen Kolleg:innen um die Logistik und behalte die Zeit bei den oft eng getakteten Shootingplänen im Auge. Außerdem ist es wichtig, vor Ort für die Fotograf:innen als direkter Ansprechpartner da zu sein, damit diese sich rückversichern können, ob die richtigen Bilder im richtigen Stil eingefangen werden und kleine Details und eventuelle No-Gos berichtigt werden können.
Was war dabei dein bisher herausforderndstes „Shooting“?
Spontan fällt mir dazu ein Shooting mit zwei Kletterern an den Luger Geiersteinen ein. Hier hatten wir einen vollgepackten Tag und viele tolle Locations, an denen man gut und gerne noch länger hätte shooten können. Für die goldene Stunde war aber noch eine Szene mit kräftig im Licht der untergehenden Sonne strahlendem Buntsandstein und der Silhouette eines Kletterers vorgesehen – so zumindest der Plan im Kopf in Abstimmung mit der Sonnenverlaufs-App.
Als wir ankamen, waren die beiden Kletterer schon in voller Montur, startklar und drängten darauf, loszulegen, um den Moment nicht zu verpassen. Für die beiden und unseren Fotografen war es quasi ein Rennen gegen die Sonne, natürlich unter der Prämisse „safety first“! Vom Boden aus konnte man die Szenerie nur erahnen. Aber als Drohne und Kletterer aus den Baumwipfeln aufstiegen, war uns aber direkt klar, dass sich die Planung gelohnt hatte, denn der Anblick war atemberaubend und es konnten einige tolle Shots gemacht werden. Mit dem Touchdown der Sonne war dann auch der letzte Drohnenakku leer und die beiden Kletterer heil oben angekommen – eine echte Punktlandung also. Das Ergebnis sieht man übrigens auf dem Titel des aktuellen Magazins „Weinland Pfalz – Echt“.
Du bist viel im Pfälzerwald unterwegs und das oft mit dem Rad, kommt da auch mal die Kamera mit?
Wenn ich mit dem Rad unterwegs bin, kommt es drauf an. Auf dem Rennrad ist maximal Platz für das Smartphone und auch das wird nur in wenigen besonderen Momenten gezückt. Bei gemütlicheren Ausfahrten mit dem Tourenrad oder auf Wanderungen ist hingegen die Kamera eigentlich immer dabei und ich mache sehr gerne und recht oft Gebrauch davon.
Was macht diese Region (die Pfalz) hier so besonders und lebenswert?
Auf jeden Fall die Lebensfreude, die Herzlichkeit und Direktheit der Menschen. Das ist etwas, was auch Leute, die zu Besuch aus anderen Ecken Deutschlands kommen, sehr oft (positiv) betonen. Für mich persönlich sind es zudem die vergleichsweise kurzen Wege, die man hat um zwischen den verschiedensten, auf ihre Art eindrucksvollen Naturlandschaften zu wechseln und die damit verbunden vielfältigen Möglichkeiten zur aktiven Freizeitgestaltung. Die Pfalz ist ein schönes und besonderes Urlaubsziel – und vor allem eine sehr lebenswerte Region. Die Redewendung „Da leben, wo andere Urlaub machen“ klingt zwar etwas abgedroschen, wird aber auch regelmäßig ein Stück weit bestätigt.
Ihr wollt mehr über das Arbeitsumfeld von Julian erfahren, dann besucht ihn unter www.pfalz.de.
Fotografien: Julian Völk, Porträt – Fachenbach Medienagentur