Im Gespräch mit – Kevin May

„Eine Drohne eröffnet völlig neue Dimensionen der Flexibilität in der Fotografie.“ (Kevin May)

Landschaftsfotograf Kevin May ist inzwischen am liebsten mit der Drohne unterwegs – in seiner Heimat, dem Schwarzwald (dort, wo es erlaubt ist), und auf der ganzen Welt. Besonders die Landschaft in Neuseeland hat es ihm angetan. Fundiertes Wissen für ein sicheres und legales Fliegen sind für ihn die wesentliche Basis für einen Drohnenpiloten.

Heimatlichter: Kevin, Du fotografierst ja schon recht lange. Was ist Deine bevorzugte Art der Fotografie – mit Kamera & Stativ oder mit der Drohne? 

Kevin May: Ich habe mit einer Kamera begonnen, doch seitdem ich die Drohne entdeckt habe, hat sich mein fotografischer Fokus verschoben. Mittlerweile nutze ich fast ausschließlich die Drohne für Aufnahmen, sofern es möglich ist. Die Kamera nutze ich fast nur noch für Zeitraffer-Aufnahmen.

Was fasziniert Dich an der Aufnahme mit Drohnen?

Mit einer Drohne eröffnen sich nicht nur völlig neue Perspektiven von oben, sondern sie verleiht einem auch eine nie dagewesene Flexibilität in der Fotografie. Innerhalb von wenigen Augenblicken kann man mit einer Drohne an unterschiedlichen Orten sein, die fotografisch festgehalten werden sollen. Im Gegensatz dazu erfordert die Fotografie mit einer Kamera oft lange Wanderungen zu Fuß, um an bestimmte Standorte zu gelangen – und manche Orte sind schlicht unerreichbar. Mit einer Drohne hat man da viel mehr kreative Möglichkeiten.

Welche Drohne fliegst du dabei?

 Ich fliege die DJI Mavic 3, da sie – für mich als professionellen Nutzer von Drohnen – die beste Kombination aus Bildqualität und Kompaktheit darstellt.

Drohnen sind ja bei Unbeteiligten nicht immer beliebt. Mit der neuen EU-Verordnung gibt es auch einiges zu beachten. Was würdest du hier als wichtigste Regeln mitgeben?

Für Drohnenpiloten ist es unerlässlich, sich mit den Flugregeln vertraut zu machen, um sicher und im Einklang mit dem Gesetz zu agieren. In Bezug auf die Frage „Wo darf ich fliegen?“ erweist sich die Droniq-App als äußerst hilfreich. Diese App bietet Drohnenpiloten eine schnelle und unkomplizierte Möglichkeit, auf ihrem Smartphone zu überprüfen, an welchen Orten das Fliegen mit ihrer Drohne gestattet ist und an welchen nicht.

Wo hast du dein bisher schönsten Bild oder Film mit der Drohne aufgenommen?

Mit meinem Team habe ich fast vier Wochen in Neuseeland verbracht und dabei die atemberaubende Landschaft Neuseelands mit der Drohne erkundet. Besonders faszinierend war für mich dabei auch die Vielfalt an Landschaften und Klimazonen, die Neuseeland auf engstem Raum präsentiert. In Kooperation mit dem DJI Store Germany ist so ein beeindruckender Drohnenfilm mit dem Titel „Lights of Maori“ entstanden, der mittlerweile auch mit mehreren Filmpreisen ausgezeichnet wurde.

Benutzt du ND-Filter bei der Drohne?

Obwohl ich ein Set ND-Filter für meine Drohne besitze, habe ich es bisher noch nicht verwendet, da es meine Flexibilität einschränkt. Besonders, wenn die Drohne beispielsweise 200 Meter entfernt fliegt, ist ein schneller Filterwechsel nicht möglich. An sonnigen Tagen kann die Verwendung eines ND-Filters beim Filmen mit der Drohne sinnvoll sein, um eine natürliche Bewegungsunschärfe zu erzeugen. In der Praxis passe ich jedoch die Geschwindigkeit meiner Drohnenvideos während der Nachbearbeitung öfters an – z.B. halb so schnell oder doppelt so schnell. Wenn man das Video in der Geschwindigkeit verändert, dann verändert sich auch die Bewegungsunschärfe im bearbeiteten Video und sie wirkt schnell nicht mehr natürlich. Aus diesem Grund verzichte ich bei meinen Drohnenvideos auf die Nutzung von ND-Filtern und füge die Bewegungsunschärfe stattdessen am Ende der Nachbearbeitung hinzu.

Mit born2explore bietet Ihr einen Online-Drohnenkurs an. Wie kamt Ihr auf diese Idee? Und wie funktioniert das in der Praxis?

Wenn man mit einer Drohne fliegt, ist fundiertes Wissen unverzichtbar, um sicher und legal zu fliegen. Leider habe ich in der Vergangenheit oft Personen erlebt, die sich nicht ausreichend informiert haben und ohne Drohnenkenntnisse einfach starteten. Dies kann gefährlich sein, da Abstürze mit Drohnen nicht nur die eigene Drohne beschädigen können, sondern auch Sach- oder Personenschäden verursachen können, was finanziell teuer werden kann. Daher haben wir es uns bei born2explore zur Mission gemacht, in diesem Bereich Wissen zu vermitteln. Unser Ziel ist es, Drohnenpiloten das notwendige Wissen beizubringen, um sicher zu fliegen und Abstürze zu vermeiden. Gleichzeitig ist es uns wichtig, dass der Lernprozess Spaß macht!

Kevin, vielen Dank für das interessante Gespräch!

Ich danke Euch!

Mehr über Kevin May:

Kevins Fotos auf Heimatfotos.de

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